Einführung#

Zielgruppe#

Die Nutzung von Jupyter-Notebooks ist vielfältig und reicht von den Datenwissenschaften über Data-Engineering und Datenanalyse bis hin zu System-Engineering. Dabei sind die Fähigkeiten und Arbeitsabläufe der einzelnen Zielgruppen sehr unterschiedlich. Eine der großen Stärken von Jupyter-Notebooks ist jedoch, dass sie eine enge Zusammenarbeit dieser unterschiedlichen Fachgruppen in funktionsübergreifenden Teams ermöglichen.

Data-Scientists

untersuchen Daten mit verschiedenen Parametern und fassen die Ergebnisse zusammen.

Data-Engineers

prüfen die Qualität des Codes und machen ihn robuster, effizienter und skalierbar.

Data-Analysts

nutzen den von Data-Engineers bereitgestellten Code, um die Daten systematisch zu analysieren.

System-Engineers

stellen die Forschungsplattform auf Basis von JupyterHub bereit, auf der die anderen Rollen ihre Arbeit verrichten können.

In diesem Tutorial wenden wir uns an System-Engineers, die eine auf Jupyter-Notebooks basierende Plattform aufbauen und betreiben wollen. Wir erklären dann, wie diese Plattform von Data-Scientists, Data-Engineers und -Analysts effektiv genutzt werden kann.

Warum Jupyter?#

Wie können nun diese vielfältigen Aufgaben vereinfacht werden? Es wird sich kaum ein Werkzeug finden, das all diese Aufgaben abdeckt und selbst für einzelne Aufgaben sind häufig mehrere Werkzeuge notwendig. Daher suchen wir auf einer abstrakteren Ebene allgemeinere Muster für Tools und Sprachen, mit denen Daten analysiert und visualisiert sowie ein Projekt dokumentiert und präsentiert werden kann. Genau dies streben wir mit dem Project Jupyter an.

Das Projekt Jupyter startete 2014 mit dem Ziel, ein konsistentes Set von Open-Source-Tools für wissenschaftliche Forschung, reproduzierbare Workflows, Computational Narratives und Datenanalyse zu erstellen. Bereits 2017 wurde Jupyter dann mit dem ACM Software Systems Award ausgezeichnet - eine prestigeträchtige Auszeichnung, die es u.a. mit Unix und dem Web teilt.

Um zu verstehen, warum Jupyter-Notebooks so erfolgreich sind, schauen wir uns die Kernfunktionen einmal genauer an:

Jupyter Notebook Format

Jupyter Notebooks sind ein offenes, auf JSON basierendes Dokumentenformat mit vollständigen Aufzeichnungen der Sitzungen des Benutzers und des enthaltenen Codes.

Interactive Computing Protocol

Das Notebook kommuniziert mit einem Rechenkernel über das Interactive Computing Protocol, einem offenen Netzwerkprotokoll basierend auf JSON-Daten über ZMQ und WebSockets.

Kernels

Rechenkernel sind Prozesse, die interaktiven Code in einer bestimmten Programmiersprache ausführen und die Ausgabe an den Benutzer zurückgeben.

Jupyter-Infrastruktur#

Eine Plattform für die oben genannten Use Cases erfordert eine umfangreiche Infrastruktur, die nicht nur die Bereitstellung der Kernel sowie die Parametrisierung, Zeitsteuerung und Parallelisierung von Notebooks erlaubt, sondern darüberhinaus auch die gleichmäßige Bereitstellung der Ressourcen.

Mit diesem Tutorial wird eine Plattform bereitgestellt, die über Jupyter Notebooks hinaus schnelle, flexible und umfassende Datenanalysen ermöglicht. Aktuell gehen wir jedoch noch nicht darauf ein, wie sie sich um Streaming Pipelines und Domain Driven Data Stores erweitern lässt.

Die Beispiele des Jupyter-Tutorials könnt ihr jedoch auch lokal erstellen und ausführen.

Arbeitsbereich#

Die Einrichtung des Arbeitsbereichs umfasst die Installation und Konfiguration von IPython und Jupyter-Notebooks, nbextensions und ipywidgets.